Ingolstadt/Manching

Hohe Haftstrafen im Goldschatz-Prozess

29. Juli 2025 , 15:21 Uhr

„Das sind Berufsverbrecher!“ So bezeichnete der Vorsitzende Richter Konrad Kliegl die Diebe des Goldschatzes aus dem Kelten- und Römermuseum Manching. Heute sind hohe Haftstrafen wegen schweren Bandendiebstahls gesprochen worden: Mit stoischer Miene und absolut unbewegt haben die vier Angeklagten den Urteilsspruch hingenommen. Elf Jahre Haft für den 48-jährigen Robert K, den Kopf der Bande- die Mitangeklagten Maximilian S, Alexander K, und Jörn M kommen mit acht, sieben sowie vier Jahren und 9 Monaten Haft davon. Mit absoluter Professionalität haben sie seit 2014- da ist sich das Gericht sicher- mindestens 20 Einbrüche nach dem immer gleichen Schema in ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland verübt. Dabei wurden Telekommunikationshäuschen ausgeschaltet um Internet, Telefon und Alarmanlagen von Supermärkten, Raststätten und zuletzt vom Manchinger Kelten- und Römermuseum lahmzulegen. Der Beute- und Sachschaden liegt bei mehreren Millionen Euro. Zuletzt wurde den Angeklagten aus Schwerin und Berlin angeboten, das Strafmaß zu verringern, wenn sie die Reste des Goldschatzes, der immer noch verschwunden ist, preisgeben. Das haben sie abgelehnt und eisern zu allen Vorwürfen geschwiegen. Draufgekommen ist man den Männern, weil sie trotz hoher Professionalität an mehrere Tatorten DNA-Spuren hinterließen. Bei der Festnahme hatte einer der Männer- der immer seriös wirkende 45-jährige Weinhändler Maximilian S aus Berlin- mehrere Goldklumpen in der Tasche. Für Manchings Bürgermeister Herbert Nerb eine bittere Pille, dass der größte keltische Goldfund des 20, Jahrhunderts spurlos verschwunden ist, wie er gegenüber Radio IN bedauerte. Deshalb sieht er das Strafmaß auch nicht als zu hoch an. Noch im Gerichtssaal haben bereits die Anwälte zweier Angeklagter Revision angekündigt- sie hatten jeweils Freisprüche aus Mangel an Beweisen gefordert.

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