Ein 43-jähriger Sportschütze hat in Ingolstadt zunächst den Ex-Mann seiner Ehefrau und dann sich selbst getötet. Er erschoss sich gestern auf der Polizeiinspektion in der Innenstadt vor den Augen der Beamten. Unmittelbar davor hatte er in Großmehring vor einer Frau in den Boden geschossen, die er ebenfalls kannte. Die 37-jährige erlitt einen Schock. Die Frau ist die Mutter einer Jugendlichen mit einem Bezug zu dem Schützen: Wegen sexueller Belästigung des Teenagers hatte der Mann vor Gericht gestanden. Er wurde vom Vorwurf der sexuellen Belästigung aber freigesprochen.
Nach der Tat im nur wenige Kilometer entfernten Großmehring fuhr
der passionierte Jäger in seinem VW-Bus nach Ingolstadt zum Haus des
Ex-Mannes seiner Frau, wie Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer der
Nachrichtenagentur dpa sagte. Im Haus traf er auf sein Opfer, mit der
Pistole feuerte er mehrere Schüsse auf den 48-Jährigen ab. Die neue
Frau des Mannes, die ebenfalls anwesend war, verschonte der Schütze.
Anschließend fuhr der 43-Jährige zum Polizeigebäude in der
Innenstadt – noch während die Polizei zum zweiten Tatort unterwegs
war. Dort feuerte er einen Schuss auf die Zugangstür zum Treppenhaus
der Inspektion ab.
Als ihn zwei Beamte aufforderten, seine Waffe fallen zu lassen,
schoss sich der Mann mit dem großkalibrigen Revolver eine Kugel in
den Kopf. Kammerer schloss am Montag nicht aus, dass der Mann es
darauf abgesehen haben könnte, von den Polizisten erschossen zu
werden.