Vor dem Landgericht in München werden im Strafprozess wegen manipulierter Diesel-Abgaswerte u.a. gegen Ex-Audichef Rupert Stadler die Plädoyers der Verteidigung erwartet. Derweil beginnt heute vor dem Ingolstädter Landgericht ein Verfahren um Schadensersatzansprüche spanischer Käufer gegen den Ingolstädter Autobauer. Über 800 solcher Klagen liegen aktuell vor. Die Besonderheit ist nicht nur, dass es ausländische Kläger sind. Sondern auch, dass das Ingolstädter Landgericht in diesem Musterverfahren nach spanischem Recht zu entscheiden hat. Spannend dürfte das Verfahren auch vor dem Hintergrund sein, dass der europäische Gerichtshof erst vor kurzem die Verbraucherrechte gestärkt hat. Demnach müssten Autobauer einem Kunden grundsätzlich Schadensersatz zahlen, wenn in dessen Diesel-Fahrzeug eine unzulässige Abschalteinrichtung verbaut worden war. Voraussetzung sei lediglich, dass dem Kunden ein Nachteil entstanden sei. Eine entsprechende Entscheidung des Bundesgerichtshofs in einem ähnlichen Verfahren wird nächsten Montag erwartet.