Im Prozess um Mauscheleien am Ingolstädter Bauamt ist die Kronzeugin, die den Stein ins Rollen brachte, schwer angegriffen worden. Die Verteidigung will mehrere Zeugen aussagen lassen, die der Architektin einen äußerst forschen Umgangston bescheinigen und die Glaubwürdigkeit ihrer Vorwürfe entkräften sollen. Es soll dargestellt werden, dass im Bauamt keineswegs ein Duckmäusertum herrsche, wie von der 43-jährigen geschildert. Sie fühlt sich ihrerseits von ihren Vorgesetzten gemobbt, weil sie ihnen vorwirft, bei der Vergabe um Ingolstädter Millionenprojekte bestimmte Architekten unrechtmäßig bevorzugt zu haben. Ob die Bauamtsmitarbeiter gegen die Kronzeugin aussagen dürfen, muss das Gericht erst noch entscheiden.Der Prozess könnte dann wesentlich länger werden als gedacht. Die Kronzeugin beharrt nach wie vor darauf, dass bei der Vergabe vom Millionenprojekt Ochsenschlacht gemauschelt wurde. So sollen Architekten Aufträge zugeschustert worden sein. Der Anwalt, der das Vergabeverfahren seinerzeit betreut hatte, bestreitet das vor Gericht.