Es war ein überraschender Auftakt, heute im Rattengift-Prozess vor dem Ingolstädter Landgericht. Der angeklagte Landwirt hat seine Mordabsichten abgestritten und stattdessen seine Schwester schwer belastet.
Mit wachem Blick, einem dicken Aktenordner und 2 Päckchen Taschentücher betrat der 53-jährige Wettstettener heute Morgen den Schwurgerichtssaal. Aufmerksam, aber gelassen folgte er der Anklageverlesung durch die Staatsanwältin. Dann kam SEINE Sicht der Dinge. Die Einlassung wurde von einer seiner Anwälte verlesen. Darin stand: Er habe weder versucht seine Eltern, die er über alles liebe, zu vergiften, noch wollte er seine damalige Lebensgefährtin umbringen. Dazu hätte er gar keinen Grund gehabt. Das Rattengift habe er aus Neugier bestellt, da er sich mit dem Thema Doping beschäftigt hatte. Vielmehr wäre es doch für seine Schwester profitabler gewesen, doch die hätte alle Verdachtsmomente auf ihn gelenkt.
Die Schwester war beim Auftakt heute nicht anwesend. Dafür aber seine ehemalige Lebensgefährtin, die die Giftattacke – wie auch die Eltern – schwer verletzt überlebt hat. Für den anstehenden Indizienprozess sind weitere 9 Verhandlungstage angesetzt.