Ingolstadt: Falsche Polizeibeamte betrügen Rentnerin

21. März 2019 , 04:41 Uhr

Erneut ist es Betrügern gelungen, als angebliche Polizeibeamte eine Rentnerin aus Ingolstadt um deren Goldschmuck zu bringen. Dienstag Abend erhielt die betagte Frau einen Anruf. Der Mann am anderen Ende der Leitung überzeugte die Frau, dass sie ihre Wertgegenstände in „polizeiliche Verwahrung“ geben müsse. Zwei unbekannte Männer holten den Schmuck bei ihr zuhause in Friedrichshofen ab. Von den beiden falschen Polizeibeamten fehlt bisher jede Spur. Inzwischen wurden der Polizei noch rund 20 weitere solcher Anrufversuche im Raum Ingolstadt gemeldet. Glücklicherweise konnten die Täter in diesen Fällen keine Beute machen.

Die Vorgehensweise der Anrufer ist äußerst professionell und diese sind meist sehr sprachgewandt. Sie stellen sich oft als Polizeibeamte, oder auch anderer behördlicher Vertreter, beispielsweise als Staatsanwalt, vor. Mit einer erfundenen Geschichte, welche entweder eine angebliche Gefahrensituation, ein Hilfsgesuch von Ermittlungsbehörden oder eine andere falsche Behauptung beinhaltet, werden die Angerufenen dazu gebracht, das vom Täter gewünschte Verhalten zu zeigen. Durch ständigen Kontakt mit dem Opfer, welcher oft über Stunden andauert, wird das Opfer zum einen ständig weiter unter Druck gesetzt.
Durch die ständige Telefonverbindung kann das Opfer das eigene Verhalten kaum kritisch reflektieren. Zum anderen werden damit Kontaktversuche zur echten Polizei unterbunden. Ziel ist es immer, die Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen zu erreichen.

Verhaltenstipps der Polizei:

-Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen!
-Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notrufnummer 110 an!
-Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten bzw. Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben!
-Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein!
-Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
-Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen! Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110 – benutzen sie dabei aber nicht die Rückruftaste, sonst landen Sie möglicherweise wieder bei den Betrügern!

-Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
-Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis!
-Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen!
-Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!

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