Mit den Impfungen gegen das Coronavirus in Deutschland könnte es jetzt doch noch in diesem Jahr losgehen. Für den Impfstoff der Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer will die Europäische Arzneimittelagentur EMA bereits am Montag grünes Licht geben – acht Tage früher als geplant. Die Gesundheitsminister erwarten den Beginn der Corona-Impfungen ab 27. Dezember.
Fragen und Antworten:
Die Europäische Arzneimittelagentur EMA in Amsterdam mit 1.000 Mitarbeitern prüft alle Medikamente und Impfstoffe, bevor sie in der EU zugelassen werden. Über den Corona-Impfstoff entscheidet der Ausschuss für Human-Arzneimittel, in dem Wissenschaftler aus allen EU-Zulassungsbehörden sitzen. Sie geben eine Empfehlung über den Antrag der Hersteller ab. Formell entscheidet dann die EU-Kommission.
Die Vorteile eines Corona-Impfstoffes müssen weitaus größer sein als alle Nebenwirkungen oder potenziellen Risiken. Der zuständige Ausschuss beurteilt alle wissenschaftlichen Daten und Ergebnisse der klinischen Tests der Hersteller – zu Wirksamkeit, Nebenwirkungen oder Risiken. Die Wissenschaftler nutzen dabei bereits ein beschleunigtes Verfahren: Sie prüfen alle Daten, sobald sie vorliegen und warten nicht bis zum vollständigen Zulassungsantrag.
Das liegt an den unterschiedlichen Verfahren. Die USA und auch Großbritannien erteilten eine Not-Zulassung für den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Dafür müssen viel weniger Daten der Hersteller geprüft werden. I In der EU aber geht es um eine bedingte Marktzulassung mit einem deutlich umfassenderen Prüfverfahren.
Bei der Sicherheit werden laut EMA keine Abstriche gemacht, wie betont wird. Das war auch eines der wichtigsten Argumente gegen eine Notzulassung. Zwar wägt auch die EMA in dieser Krise den Nutzen gegen die Risiken ab. Doch mit der Zulassung hören die Kontrollen nicht auf: So werden mögliche Nebenwirkungen registriert und Daten zu Wirksamkeit, Herstellung, Lagerung und Anwendung weiter geprüft.
Gesundheitsminister Spahn will eine europäische Impfstoff-Zulassung vor Weihnachten und einen Impfbeginn in Deutschland noch vor dem Jahreswechsel, als Starttermin wurde der 27.12. genannt. Ein zentrales Lager für die Verteilung des Impfstoffes sei einsatzbereit, sagte die Bundeswehr.
In den Bundesländern wird es Zentren geben, die die Impfungen einer Region in den ersten Monaten bündeln. Ergänzt werden diese durch mobile Teams, die etwa in Heimen und Kliniken die Menschen impfen, die nicht selbst kommen können. Später soll es dezentral in Arztpraxen weitergehen. Ab wann das der Fall sein kann, ist offen.
Menschen mit Risiko für schwere Krankheitsverläufe, Personal im Gesundheitswesen und Beschäftigte in wichtigen Bereichen der Daseinsvorsorge sollen vorrangig geimpft werden.
Infos zum Impfen gibt es im Internet auf den Seiten der Landratsämter und Kommunen.
Die lokale Impf-Hotline der Stadt Ingolstadt ist ab sofort besetzt, von Montag bis Freitag zwischen 8 bis 16 Uhr: 0841/305-41000.
Hier beantworten Mitarbeiter/innen des BRK Ingolstadt allgemeine Fragen zur Schutzimpfung gegen Covid-19. Gehörlose können sich an die E-Mail-Adresse covid-deaf@ingolstadt.de wenden.
Grundlegende Informationen zu den freiwilligen Impfungen sind auch über die Themenseite der Stadt Ingolstadt www.ingolstadt.de/corona abrufbar; hier findet sich auch eine Verlinkung zu staatlichen Informationsangeboten.