Sie fressen sich im Herbst ein Fettpolster an und suchen sich einen Platz, an dem sie ihren Winterschlaf halten können. Sobald die Temperaturen dauerhaft unter 6 Grad fallen, beginnen die Tiere sich wortwörtlich einzuigeln.
Doch was tun, wenn man auf der Straße einen Igel sieht? Wegtragen oder seinem Schicksal überlassen?
Wir sind den wichtigsten Fragen mal nachgegangen:
Darf ich Igel einfach so aufnehmen?
Grundsätzlich ist es verboten, die Tiere aus der Natur zu nehmen. Verletzte Igel oder auch verwaiste Babys dagegen brauchen Hilfe! Sobald sie kräftig und gesund sind, müssen die stacheligen Tiere auf jeden Fall wieder ausgesetzt werden. Setzen Sie ihn jedoch nicht an belebte Straßen, Baustellen, Swimming-Pools oder gedüngte Felder. Dichte Sträucher und Laub dagegen mag der Igel, da sie bestens für eine Ablage geeignet sind und ihm helfen, genug Material für seine Schlafplätze zu sammeln. Dass kleine Igel von ihren Müttern verlassen werden, wenn sie ein Mensch angefasst hat, ist aber ein Mythos. Das gilt aber für Rehkitze !
Was tun, wenn ich einen Igel gefunden habe?
Beobachten! Wenn sich der Igel nicht einrollt, wenn Sie in die Nähe kommen, ist er vermutlich sehr schwach. Generell lassen sich die Tiere aber nicht gerne anfassen, am besten nur, wenn Sie ihn von der Straße tragen oder zum Tierarzt bringen. Wenn Sie das Tier anfassen, dann tragen Sie dabei Handschuhe. Falls sich der Igel aber für längere Zeit nicht bewegt, können Sie ihn warmhalten. Ähnlich wie Menschen braucht auch er seine 36 Grad Körpertemperatur.
Igelfutter – was geht und was geht nicht?
Das geht AUF JEDEN FALL
Katzen- oder Hundedosenfutter
Eier (hartgekocht oder als Rührei)
Geflügelfleisch (gekocht)
Hackfleisch (kurz anbraten, so dass es gar ist)
Gemischt mit:
Weizenkleie
Haferflocken
Igeltrockenfutter
Klares Wasser zum Trinken
Das geht NICHT
Obst: Äpfel, Birnen…
Gemüse: Salat, Möhren…
Milchprodukte: Käse, Quark, Joghurt…
Nüsse, Rosinen
Brei für Menschenkinder
Keine Milch!
Was tun, wenn der Igel eine Nacht im Haus untergebracht werden muss?
Was tun bei besonders milden Wintern?
Die milden Temperaturen in diesem Winter können zur Folge haben, dass die Igel in einen sogenannten Dämmerungszustand geraten und ihnen das reichlich an Energie raubt. Deswegen gilt auch hier: Beobachten! Grundsätzlich können Sie die stacheligen Ritter immer mit Laub und Sträucher versorgen und sie für den Winterschlaf weiter vorbereiten lassen. Und wenn Ihnen ganz mulmig sein sollte: Hilfe holen! Entweder beim Tierarzt oder dem Tierschutzverein.
In der Region gibt es auch Pflegestellen für kranke oder schwache Igel. Tierfreunde versuchen dabei, die Tiere für den Winterschlaf aufzupäppeln oder sie über den Winter zu bringen. Das Landratsamt Pfaffenhofen sucht Menschen, die gerne so eine Pflegestelle bei sich zu Hause einrichten würden. Wichtig dafür ist ein beheizbarer, ruhiger Raum (ca. 20° C) und eine ausgewogene, artgerechte Ernährung, s.o. Auch werden Tierfreunde gesucht, die zimmern und Überwinterungsboxen für Igel bauen können. Ansprechpartner sind die Igelberaterin des Landratsamtes Pfaffenhofen Gabriele Finkenzeller Tel. 0151 28785548 und Monika Aigner von der unteren Naturschutzbehörde Tel. 08441 27-310.
Auch in unserer Region gibt es einen Tierschutzvereine, die Fragen rund um Igel beantworten: Tierschutzverein Neuburg-Schrobenhausen oder auch Tierschutzverein Eichstätt.