Eichstätt

Bischof Dom Vicente Ferreira aus Brasilien zu Gast

05. Dezember 2025 , 05:00 Uhr

Hoher Besuch im Bistum Eichstätt – ab Montag ist der brasilianische Bischof Dom Vicente Ferreira aus Bahia zu Gast. Sein Besuch steht im Zeichen der Adveniat-Weihnachtsaktion unter dem Motto „Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“. Der Bischof, der auch an der Weltklimakonferenz teilgenommen hat, engagiert sich seit Jahren für Klimagerechtigkeit und den Schutz der indigenen Bevölkerung Brasiliens ein. Er nimmt bis Mittwoch an einigen Gottesdiensten teil und hält am Dienstag um 18 Uhr einen öffentlichen Vortrag mit anschließender Diskussion im Eichstätter Priesterseminar.

Dom Vicente, der vom 10. bis 21. November an der Weltklimakonferenz COP30 in Belém im Norden Brasiliens teilgenommen hat, setzt sich seit Jahren für Klimagerechtigkeit, den Schutz indigener Territorien und die Rechte benachteiligter Gemeinschaften ein. Bekannt wurde er unter anderem durch sein Engagement nach dem Dammbruch der Eisenerzmine von Brumadinho nahe Belo Horizonte im Bundesstaat Minas Gerais, bei dem 2019 insgesamt 272 Menschen starben. Auch in seiner aktuellen Diözese unterstützt er die Bewohnerinnen und Bewohner der Quilombo-Gemeinden, die von den Auswirkungen des Bergbaus betroffen sind. „Ich stehe an der Seite der Menschen, die sich gegen die Minenindustrie wehren. Das ‚Dom‘ in meinem Namen soll als Schild für die Armen dienen“, betont Vicente Ferreira.

Sein Programm in Eichstätt beginnt am Montag, 8. Dezember, um 19 Uhr mit einem Gottesdienst im Dom zum Hochfest Mariä Empfängnis, bei dem er konzelebriert und die Predigt hält. Am Dienstag, 9. Dezember, feiert er um 7 Uhr die Rorate-Messe in der Katharinenkapelle (Kardinal-Preysing-Platz 3) gemeinsam mit der Studierenden der Katholischen Hoschschulgemeinde. Den Höhepunkt des Tages bildet um 18 Uhr ein öffentlicher Vortrag mit anschließender Diskussion im Jesuitenrefektorium des Priesterseminars, Leonrodplatz 3 (Eingang neben der Schutzengelkirche), zum Thema „Rettet unsere Welt. Zukunft Amazonas“. Dabei wird Dom Vicente über die Situation im Amazonasgebiet sowie die sozialen und ökologischen Folgen des Bergbaus in seiner Heimatdiözese berichten. Inhaltlich knüpft der Vortrag an den Appell der kontinentalen Bischofskonferenzen des Globalen Südens anlässlich der COP30 an, der unter dem Titel „Ein Aufruf für Klimagerechtigkeit und das gemeinsame Haus: Ökologische Umkehr, Transformation und Widerstand gegen Scheinlösungen“ veröffentlicht wurde.

Dom Vicente Ferreira ist seit Februar 2023 Bischof von Livramento de Nossa Senhora in Bahia und war zuvor Weihbischof in Belo Horizonte. In seiner Heimatdiözese leben viele Menschen afro-brasilianischer Herkunft. Seit zwei Jahren setzt sich der 54-jährige Bischof – unterstützt vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat – gegen den Vormarsch der Minenindustrie in seiner Diözese ein. Besonders gefährdet sind die Quilombos, das sind Siedlungen der Nachfahren entflohener Sklaven. Von den mehr als 2000 Förderlizenzen für Minenprojekte liegen hier viele auf Quilombo-Land. Ein Beispiel ist Bocaina, wo der britische Konzern Brazil Iron seit 2011 Eisenerz abbaut. Die Bewohnerinnen und Bewohner kämpfen daher mit Dom Vicente gegen die Mine, die ihre Lebensgrundlage zerstört. Einen Erfolg konnten sie bereits verbuchen: Ein Gericht stoppte den Minenbetrieb vorübergehend wegen der Wasserverschmutzung, die die Mine verursacht.

Adveniat-Weihnachtsaktion 2025 „Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“:

Der weltweite Hunger nach Rohstoffen, Holz und Fleisch zerstört die Lebengrundlage der indigenen Völker am Amazonas und erstickt die Lunge der Welt. Gemeinsam mit den Partnerorganisationen vor Ort unterstützt Adveniat indigene Gemeinschaften dabei, ihre Rechte zu schützen und den zerstörerischen Eingriffen von Konzernen und Regierungen entgegenzuwirken. Die indigenen Völker sind mit ihrem Leben im Einklang mit der Natur die wahren Umweltschützer und Klimaretter. Unter dem Leitwort „Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“ ruft Adveniat alle Menschen guten Willens auf, sich an die Seite der Menschen zu stellen, die für die Bewahrung des Amazonas als gemeinsames Haus und als globale Grundlage für zukünftige Generationen einstehen – oft unter Einsatz des eigenen Lebens. Die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion wurde am 1. Advent im Bistum Mainz eröffnet. Die Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. Spendenkonto bei der Bank im Bistum Essen, IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45 oder unter www.adveniat.de.

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