Angeklagter weckte Helfersyndrom

18. November 2013 , 18:45 Uhr

Der Prozess um den Ingolstädter Rentnermord im Sommer 2012 hat heute wieder das Landgericht Ingolstadt beschäftigt. Beim 4 Prozesstag stand aber nicht die Tat oder Schuldfrage im Mittelpunkt sondern die Menschen, die mit dem Angeklagten zu tun hatten. Bei der Zeugenbefragung zeichnete sich ein ganz klares Bild ab: Der 64-jährige weckte bei den Menschen eine Art Helfersyndrom. Der Mann wurde von Allen, die mit ihm zu tun hatten, als – so wörtlich – verwahrlost aber liebenswert bezeichnet. Man schenkte ihm Kleidung, Geld, Zugtickets und ließ ihn im Gästezimmer übernachten. Auch nach der Tat auf seiner Flucht durch den Schwarzwald stieß er immer auf Hilfsbereitschaft. Die Menschen bemerkten erst später, dass sie es mit einem Mann zu tun hatten, der auf der Fahndungsliste der Polizei ganz oben stand. Der Prozess geht am kommenden Donnerstag weiter. Das Urteil ist für Mitte Dezember angesetzt.

 

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