Pfaffenhofen

Wie aus Splitt und Kies Lebensraum wird

11. Mai 2023 , 05:25 Uhr

Die Baumpflanzungen in der Ingolstädter Straße sind abgeschlossen. Trotz des erst beschlossenen Verbots von Schottergärten wurden um die Bäume herum Blumenbeete mit
Splitt angelegt. Teils
kränkliche Bäume wurden durch klimaresiliente Arten ersetzt. Einige Bürgerinnen und Bürger haben dabei den Einsatz von Kies in den Blumenbeeten bemerkt. Vor dem Hintergrund der erst im Januar beschlossenen Begrünungssatzung der Stadt Pfaffenhofen hat dies für Verwunderung gesorgt, denn die Satzung verbietet Schottergärten. Dennoch steigt deren Vorkommen im Stadtgebiet. Wie passt das zusammen?

Die Antwort liefert § 5 Absatz 2 der Satzung. Dort heißt es, dass Schottergärten zulässig sind, sofern die Bepflanzungen mit mineralischem Mulch eine flächige Begrünung ermöglichen. „Ein klassischer Schottergarten hat das Ziel, auf ewig ein Schottergarten zu bleiben. Die trockenheitsverträglichen Staudenbeete hingegen sind mit einer mineralischen Mulchschicht, wie
z. B. Splitt, bedeckt. Diese Schicht hilft dabei, dass die gesamte Fläche zügig und mit geringem Pflegeaufwand mit Pflanzen bewachsen wird. Genau das ist eben auch in der Begrünungssatzung vorgesehen“, erklärt Mario Dietrich vom Team Stadtgrün der Stadtwerke.


Gründe für den Einsatz von Splitt


Seit der Gartenschau 2017 pflanzt das Team Stadtgrün immer mehr solcher Staudenbeete, denn Splitt lässt nicht nur Blühpflanzen gedeihen, sondern macht das Beet auch pflegeleichter. Wenn Unkraut aufgeht, ist es für das Team Stadtgrün sehr einfach, es aus dem lockeren Splitt zu entfernen. Zudem kann die Artenvielfalt in den Beeten gesteigert werden.

Durch den nährstoffarmen Splitt wird die Erde mager, wodurch die Pflanzung eine Eigendynamik und eine Vielfalt an sich abwechselnden Blühphasen entwickelt. Pflanzungen in fetten Böden werden hingegen immer artenärmer, da wenige starke Arten die schwachwüchsigen Blüher verdrängen.


Ein weiterer Grund für den Einsatz von Splitt liegt tief unter der Erde. Im Zuge des Klimawandels nehmen Starkregenereignisse zu und zusätzliche Versickerungsflächen werden notwendig. Diese sogenannten Retentionsflächen können helfen, auftretende Wassermengen schnell in den Boden abzuleiten und somit das Kanalsystem zu entlasten.

Im unteren Teil der Ingolstädter Straße wurden um jeden neugepflanzten Baum zusätzliche Versickerungsflächen geschaffen. Damit möglichst viel Wasser versickern kann und die
Baumwurzeln ungehindert in die Tiefe wachsen können, wurde die Fläche tief ausgegraben und locker mit speziellem Baumsubstrat aufgefüllt. Aktuell ragen die Ballen der Bäume aus dem Boden heraus. In Kürze setzen sich diese. Durch die Ausweitung der Pflanzflächen ist außerdem mehr Verdunstungsfläche entstanden, da nicht nur die Baum, sondern auch die Staudenblätter im Sommer für Abkühlung sorgen. Diese Stauden kommen mit wenig Wasser zurecht. Nach dem Anwachsen wird deshalb nicht mehr gegossen. Das spart Trinkwasser und Gießkosten.

Wer selbst Lust hat, ein umwelt und insektenfreundliches Staudenbeet anzulegen, findet Infos beim Umweltministerium. Zudem ist eine Artenauswahl auf der Website der Stadt Pfaffenhofen aufgeführt.

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