Ingolstadt: Angeklagter rastet aus

09. Oktober 2014 , 11:46 Uhr

Es ist einer der skandalösesten Prozesse in der Geschichte des Ingolstädter Landgerichts. Der Angeklagte im Geiselnehmerprozess ist heute zu Beginn der Verhandlung völlig ausgerastet. Zuerst hatte er sich geweigert,  sich bei der Begrüßung zu erheben – das ist vorgeschrieben. Anschließend beleidigte er Richter und Staatsanwalt aufs Übelste. Die Verhandlung wurde mehrfach unterbrochen. Gegen den 25-Jährigen wurde eine einwöchige Ordnungshaft verhängt. Inzwischen wurde der dritte Bürgermeister, Sepp Mißlbeck, vernommen, er war eine der Geiseln. Er schilderte die Geiselnahme und wie er versucht hatte, damals zu helfen.. Der Angeklagte verhielt sich ruhig, während Mißlbeck sprach.

Protokoll vom Prozess (Ausschnitt):

09:37 Geiselnehmer weigert sich, sich bei der Begrüßung zu erheben.“Nein, heute nicht. Werfen sie mich doch raus“
9:38 Auch nach Androhung von Ordnungsmitteln keine Einsicht. „Und wenn ich singen muss, damit sie mich rausschmeißen“
09:40 Richter und Staatsanwalt läßt er nicht wirklich zu Wort kommen. Zum Richter:“Sie blödes Arschloch“. Dann zum Staatsanwalt:“Sie sind auch ein blödes Arschloch.“
09:41 Darauf der Staatsanwalt:“Ich würde dem Willen des Kleinkindes nachkommen.“ Heißt: Ihn rausschmeißen!
09:42 Darauf der Geiselnehmer:“Du Depp, du blöder“
09:43 Verhandlung wird unterbrochen!
09:51 Gericht reagiert: 3 Tage Ordnungshaft. Sofortiger Vollzug!
09:54 Nach der Verkündigung Beleidigung von Richter + Staatsanwalt
09:54 Wieder Unterbrechung! Staatsanwalt darauf: „Die Psychiatrie rückt näher!“
10:00 Jetzt sind’s schon 5 Tage Ordnungs-Haft
10:01 „Halt das Maul, du Arschloch“ Angeklagter zu Richter
10:02 WIEDER Unterbrechung!
10:17 EINE Woche Ordnungshaft

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